Alle Filme scheinen gerissen und immer wieder neu zusammengesetzt zu sein. Palimpsest, Collage, Rondo, egal mit welchen Techniken oder Formen Kafkas Heidelbeeren hervorgebracht wird, Linearität spielt keine Rolle. Getreu dem Gedanken Kafkas »…dass immer wieder alles neu ist, da es zu einer anderen Zeit an einer anderen Stelle scheinbar gleich wieder auftritt…« tauchen Texte des belgischen Surrealisten Henri Michaux, des eher weitschweifigen Denkers Roland Barthes und eben Kafkas aus immer wieder anderen Mündern, falschen Körpern und an anderen Orten auf. Fragile Lowtech wie Feedbackflaschen, ein obertonmodulierender Kochtopf, Mundlautsprecher, Telefonhörer, Staubsauger und die von Spielzeugautos bewegten Lautsprecher erweitern die klanglichen Möglichkeiten des Ensembles.
Kafkas Heidelbeeren ist ein Stück voller richtig falscher Assoziationen, Irrwege und Stillstände. Und nur eines erscheint als sicher: Orientierungslosigkeit kann auch an Schönheit vorbeiführen.